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Was wurde uns nicht im Februar diesen Jahres eine Reformierung des ÖPNV schmackhaft gemacht, die eigentlich garkeine war. Jedoch trommelte die KVG, die regierende Koalition und der Oberbürgermeister der Stadt Kassel, als hätte man das Rad neu erfunden.

Doch war bereits damals klar gewesen, dass es Verlierer bei dieser “Reform” geben würde und diese sind großteils im Speckgürtel der Stadt Kassel und im ländlichen Raum zu finden.

Als Beispiel kann man hier die beiden Nachbargemeinden Lohfelden und Kaufungen heranziehen. Gemessen an den beiden Haltestellen Bürgerhaus Lohfelden und Oberkaufungen Mitte vergehen mit Umstieg von Bus 37 in die Straßenbahn 4 sowie eines Umweges über den Platz der Deutschen Einheit in Kassel unter der Woche im Schnitt ~42 Minuten bis zum Fahrziel (zum Vergleich ~20 Minuten mit dem Rad). Vorausgesetzt die Straßenbahn wartet auf die Linie 37, was, aus Erfahrung, nicht immer der Fall ist. Am Wochenende dauert es sogar fast eine volle Stunde. Alternativ dazu gibt es die Verbindung zwischen dem Bus 35 und der Straßenbahn 4 mit einer Fahrzeit von ~25 Minuten, jedoch nicht am Wochenende. Hier ist jedoch die Linienführung, die Taktung und die Umstiegsproblematik noch wesentlich größer und daher weniger stark frequentiert, obwohl diese Verbindung durchaus Potenzial hätte.

Nehmen wir mal ein uns zugetragenes Beispiel aus dem Alltag: Eine 74-jährige Frau aus Lohfelden, die ihren Enkel in Kaufungen spontan besuchen möchte. Beim Umstieg am Platz der deutschen Einheit ist sie mit ihrem Rollator auf ein weiteres Problem stoßen, nämlich auf die Schienen. In einem Selbstversuch stellte es sich tatsächlich als schwierig heraus, diese Schienen ohne Probleme mit einem Rollator zu überqueren.

Ein Busfahrer der Linie 37, dessen Name nicht genannt werden möchte, sagte zu einem Parteimitglied folgendes: “Das Problem mit dem Umstieg ist schon seit Jahren bekannt, aber nichts wird gemacht.” Und weiter: “Diese “Reform” war meiner Meinung nach nur Augenwischerei und hat nichts besser gemacht. Aber man hat teils die Gebiete ausgedünnt”.

Auch in Gesprächen mit Menschen, die den ÖPNV fast täglich nutzen, um an die Arbeit oder zur Schule zu kommen, zeigt sich teilweise Unmut und Unverständnis für diese “Reform”. Es wir davon berichtet, dass diese teilweise sogar länger brauchen um die Schule oder Arbeitsstelle zu erreichen und sogar, dass man zu Fuß mittlerweile schneller sei.

Universität Kassel: “In Kassel fließen 49 Prozent der kommunalen Zuschüsse für die verschiedenen Verkehrsträger allein in Planung, Bau und Unterhalt der Infrastruktur für den PKW-Verkehr: Das sind rund 176 Euro pro Einwohner. Der entsprechende ÖPNV-Zuschuss beträgt lediglich magere 141 Euro. Mehr Fahrgäste in Bussen und Bahnen könnten also durchaus Kosten sparen.”

Auf Grund der genannten Beispiele, der Selbstversuche und der Befragung fordern wir daher

– den ÖPNV weiter und effizienter auszubauen
– die Linienführung und -verbindung bedarfsgerecht zu reformieren
– die Taktung dem tatsächlichen Bedarf anzupassen
– die Barrieren für ältere und behinderte Mitbürger*innen konsequent abzubauen

Wie ist es denn bei euch? Habt ihr ähnlich Probleme / Beispiele über die ihr berichten könnt? Dann schreibt es einfach in die Kommentare und wir werden uns der Sache annehmen.

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