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Marjana Schott geht für die Linken als Landtagskandidatin erneut ins Rennen: „Im Mittelpunkt steht der Mensch“

Marjana Schott aus Fuldabrück ist seit 2002 im politischen Geschäft: Schon in jungen Jahren war sie aktiv in der Anti-AKW- und der Friedensbewegung.

Trifft man auf die Landtagsabgeordnete der Linken, Marjana Schott, wird schnell klar: Da nimmt jemand kein Blatt vor den Mund. Schott redet mit Leidenschaft – als Politikerin und als Mensch.

Klar sagt sie heraus, was nach ihrer Meinung in unserer Gesellschaft falsch läuft. „Und das ist ziemlich viel“, sagt die 59-Jährige.

Als Lieblingsort hat sie sich für das HNA-Gespräch das Café Westend in Kassel ausgesucht. Das Ambiente dort findet sie anregend. Wenn sie mal hier ist, trifft sie eigentlich immer jemanden zum Diskutieren. Das zählt zu ihren Passionen.

Seit 2008 sitzt Schott im Hessischen Landtag und tritt zur Landtagswahl am 28. Oktober erneut für die Linken als Kandidatin an. Gerechtigkeit und Umwelt – das sind ihre Themen. Und sie wäre keine Linke, wenn nicht immer auch Kritik am vorherrschenden Gesellschaftssystem mitschwingen würde. „Natürlich würde ich den Kapitalismus am Liebsten abschaffen. Das aber ist illusorisch. Deshalb verfolge ich eine realistische Politik, ohne immer gleich das Große und Ganze infrage zu stellen.“

Und wie sieht das aus? „Die aktuelle politische Landschaft ist geprägt von Unvernunft. Nicht der Mensch steht im Mittelpunkt, sondern kapitalistische Verwertungsinteressen“, sagt Schott. Das ziehe sich durch alle Gesellschaftsbereiche – mit erheblichen Negativeffekten. Mehr Gerechtigkeit könne viel auffangen, „Geld, Ressourcen und Chancen müssen besser verteilt werden“. Noch immer gebe es unterbezahlte Arbeit und benachteiligte Personengruppen wie Frauen, Kinder, Familien und Flüchtlinge. Zudem fehle es an vielen Stellen noch an Bildung und an Integration. Und nach wie vor gebe es eine ungerechte Steuerpolitik, die Reichtum über die Maßen bevorzuge. „Viele Mangelsituationen in unserer Gesellschaft – zum Beispiel zu wenig Pflegepersonal in Krankenhäusern oder der Fachkräftemangel – sind Resultat einer falschen Verteilung von Ressourcen“.

Das Gleiche gelte für den Umweltbereich. „Auch hier wird viel zu wenig investiert und geforscht, um nachhaltig zu wirtschaften oder um die Energie-, die Agrarwende oder die Verkehrswende hinzubekommen“. Stattdessen werden immer noch riesige Autos gebaut, stattdessen darf auf den Ackerflächen der hessischen Staatsdomäne immer noch Glyphosat ausgebracht werden.

Letztlich müsse der Staat viel mehr regulieren – nicht im Sinne einer Diktatur, sondern im Sinne der Vernunft, sagt Schott. „Wir können nicht so weiter machen wie bisher. Und um etwas ändern zu können, möchte ich gerne weiter linke Landespolitik machen“.

Wer ist Marjana Schott?

Marjana Schott wurde am 2. Dezember 1958 in Bad Hersfeld geboren. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Fuldabrück. Beruflich arbeitet sie als Insolvenzverwalterin. Schon während ihres Sozialpädagogik-Studiums in Kassel (1986 bis 1991) interessierte sich Schott für Politik. So war sie seit den 1980er-Jahren aktiv in der Anti-AKW- und der Friedensbewegung. 2002 trat sie zunächst der PDS bei, die dann 2007 in der Partei Die Linke aufging. Dort war sie von 2007 bis 2008 stellvertretende Landesvorsitzende für Hessen. Seit 2008 ist die 59-Jährige Mitglied des Hessischen Landtages.

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