Airport Kassel: Bund und Land schreddern Millionen in verkehrspolitischem Nonsens
Anlässlich der Verlautbarung in der HNA über Hilfen in Millionenhöhe für den Airport Kassel erklärt Torsten Felstehausen, umwelt- und verbraucherpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Im letzten Sommer kritisierte eine Studie des BUND1 den Flughafen als klimaschädliche Verschwendung von Steuermitteln und forderte die Schließung. Im Januar erklärte Karin Müller, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen ‚es sei vereinbart, die Kosten für das Land bis 2025 auf 6 Millionen Euro zu senken und bei diesem Ziel bleibt es‘. Jetzt werden weiter Millionen gebraucht, um dieses sinnlose ‚Leuchtturmprojekt‘ zu retten.“
Der jetzt in Aussicht gestellte erweiterte Zuschuss ist umso verwunderlicher, als dass der Flughafen erst im Januar 2021 verkündet hatte „gut durch die Krise gekommen zu sein“ und das Defizit für 2020 sogar geringer ausfalle als noch in 2019. Dazu erklärt Torsten Felstehausen: „Viele kleine und mittlere Unternehmen, Gastronomen, Kultureinrichtungen und Einzelhändler wissen derzeit nicht, wie sie die auflaufenden Rechnungen bezahlen sollen und gleichzeitig werden hier ungefragt und offensichtlich auch unbegründet Steuermillionen in einen Flughafen versenkt, für den es kaum Nachfrage gäbe. Corona-Hilfen müssen dort ansetzten, wo sie wirklich gebraucht werden und nicht um politische Denkmäler zu setzen.“
Und auch auf den Landkreis Kassel und die Stadt Kassel, kämen erneut hohe Forderungen zu, wenn die Flughafeneigentümer vereinbaren den Bundeszuschuss noch zu verdoppeln. „Seit Jahren lassen Schwarzgrün Kritik am Airport Kassel an sich abgleiten und hält an diesem Projekt fest. In Zeiten der Corona-Krise verlieren Menschen ihre Arbeit und Kleinunternehmer ihre Betriebe. Hier wird Hilfe gebraucht. Wir brauchen dringend mehr Schulräume und Kitas auch dafür fehlen Gelder. Stattdessen Millionenbeträge in den ohnehin defizitären Flughafen zu stecken zeigt, dass diese Landesregierung nicht die geringste Wahrnehmung von den wirklichen Notwendigkeiten in diesem Land hat. Ich fordere die Landesregierung auf, den Flughafen jetzt umgehend zurück zu stufen und keine weiteren Mittel in dieses Projekt zu stecken“, so Torsten Felstehausen abschließend.
2 thoughts on “Airport Kassel: Bund und Land schreddern Millionen in verkehrspolitischem Nonsens”
Dann erklärt mir mal bitte wie ihr das den über 1000 Arbeitnehmern da erklären wollt?
Oder würdet ihr die einfach opfern, um eure kommunistischen Interessen umzusetzen?
Der Flughafen und die Arbeitsplätze…
Der übergroße Teil der Arbeitsplätze rund um den „Airport Kassel“ hat mit dem Linienflugverkehr nichts zu tun. Diese würden auch erhalten bleiben, wenn der Flughafen zu einem Verkehrslandeplatz herabgestuft würde. Was wegfallen würde wäre die 24/7 Bereitschaft im Tower, der Betreibsfeuerwehr und dem Sicherheitsdienst. Charter- und Linienflüge könnten wie gehabt weiter abgefertigt werden.
Die HNA schreibt dazu:
Rund 1000 Menschen arbeiten in mehr als 20 Betrieben am alten und neuen Airport, die nur 1,5 Kilometer voneinander entfernt liegen. Allerdings handelt es sich ganz überwiegend um Arbeitsplätze, die es schon lange vor dem neuen Airport gab. Mit Abstand größter Arbeitgeber ist die ZF Luftfahrt GmbH, die mit mehr als 300 Beschäftigten Hubschraubergetriebe und Rotoren herstellt, wartet und repariert. Airbus Helicopters (früher Eurocopter) wartet, repariert und baut in Calden Hubschrauber um, darunter auch Maschinen, mit denen Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Regierungsmitglieder zu Terminen geflogen werden. Gut 60 Beschäftigte arbeiten in der Werft. Airbus hat erst unlängst eine Erweiterung des Betriebs, die Anmietung weiterer Hangars und die Schaffung von 15 neuen Stellen angekündigt.
Der Flugzeug- und Komponentenhändler Piper, der früher am alten Flugplatz saß, hat am neuen Airport gebaut und ist umgezogen. Auch er beschäftigt gut 60 Mitarbeiter. Und die Flughafengesellschaft selbst hat mehr als 130 Beschäftigte, 80 mehr als am alten Airport.
Außerdem haben sich ein Autozulieferer sowie weitere Unternehmer aus der Luftfahrtbranche, Sondermaschinenbauer, Dienstleister, Flugschulen und kleine Logistikunternehmen im Umfeld des Flughafens angesiedelt.
(Quelle: https://www.hna.de/kassel/flughafen/rund-um-flughafen-kassel-gibt-es-1000-jobs-7007967.html)